Der Gemeindewald

Bemhard Schmitz

Der Gemeindewald von Hülzweiler umfasst rund 940 Morgen. Bis 1930 war er die einzige größere Einnahmequelle der Gemeinde. Trotzdem hat der Wald bis heute noch nicht seine Bedeutung verloren, fließt doch Jahr für Jahr 1000 bis 1400 cbm Holz in die Gemeindekasse. Auch finden noch immer 10 bis 15 Männer ständig im Wald ihre arbeit und Existenz. Auch bekommen die Einwohner für ein geringes Entgelt einen Raffschein und können sich ein paar Meter Knüppelholz in den “Schlägen” der Holzhauer machen. Ein Raffschein kostet zur Zeit für ein Jahr eine Reichsmark.

Nach altem Herkommen können die Leute sich an bestimmten Tagen auch das Laub im Wald “scharren” jung in Tüchern nach Hause tragen, um ihr Vieh zu streuen.

Unser Wald ist wildreich, und die Jagd wird immer lohnend verpachtet. Vor 100 Jahren gab es noch den Wölf in unseren Wäldern, und der alte Förster Legrange hat 182l den letzten Wolf im Schellenborn geschossen und dafür acht Reichstaler erhalten. Von den alten Leuten wird noch vom Förster Zöllner erzählt, der in “Naßlängt” (Rosenstraße) genwohnt hat. Sein Nachfolger wurde der Gemeindeförster Emil Hoor, der “größte” Mann im Dorfe. Dieser lange Hüne war sehr beliebt bei den Leuten, da er auch mal ein Auge “zudrückte”. Am 1. Oktober 1937 wurde sein Nachfolger Revierförster Weißmüller.

Zum Forstbezirk Hülzweiler gehören Hülzweiler mit 204,92 ha, Schwalbach mit 71,5 ha, Fraulautern mit 56,2 ha und Griesborn mit 22,1 ha Wald. Dienstort des Försters ist Hülzweiler.

Nach 1870, so die “Alten”, lebte in Hülzweiler der Förster Gergen. Dieser sonderbare Kauz fand eines Tages im Wald ein Holzstück, das in Aussehen und Form dem Heiligen Rock in Trier ähnelte. Er hatte das Holz vor der Wand mit brennenden Kerzen aufgehängt und viele Besucher, sogar aus dem benachbarten Lothringen, kamen nach Hülzweiler. Dem Bürgermeister Peters aus Fraulautern wurde der Rummel zu bunt. Er kam nach Hülzweiler, nahm das Holzstüch warf es vor den Augen der Leute ins Feuer und der ganze Spuk hatte ein Ende.