Die Bergmannskuh

Von jeher stand die Ziegenzucht in Hülzweiler in hoher Blüte. Die Ziege wird als “Bergmannskuh” bezeichnet. Die Züchter in Hülzweiler stehen mit an erster Stelle in ganz Deutschland, und sie erringen auf den nationalen und internationalen Ausstellungen immer wieder Erste Preise und Siegerpreise mit der Zucht der weißen Edelziege, Ganz berühmt sind die Erfolge in der Zucht mit den Jungböcken, die die Züchter aus Hülzweiler in ganz Deutschland bekannt gemacht haben.

Die Züchter aus Hülzweiler sind meist “kleine Leute”, meist Bergleute und Arbeiter, die in ihrem Nebenerwerb in der Landwirtschaft arbeiten. Für Kühe reicht das Feld nicht aus, und so haben sie sich einige “Geißen” angeschalft, die ihnen zu einem guten Zubrot gereichen. Sie liefern fiir den Haushalt Milch, Butter und Käse, und sie sind im Haushalt ein fest einkalkulierter Posten. Die Ziegen waren aber nicht immer gerne gesehen:

Im Mittelalter betrachteten die Grundherren sie als Schädlinge. da sie dem Großvieh Futterkonkurrenten waren. So gab es im Jahre 1724 eine Verordnung über die Zahl der “Geißen”, die gehalten werden durften. In der Grafschaft Nassau-Saarbrücken waren die Ziegen grundsätzlich verboten. Erst durch eine Erlaubnis vom 2. Oktober 1773 gestattete der Fürst Ludwig das Halten der Ziegen für besonders bedürftige Familien.

In der heutigen Zeit ist die Ziegenhaltung von der Obrigkeit gerne gesehen, denn sie ist eine sinnvolle Beschäftigung in der Freizeit des Einzelnen und dient der Allgemeinheit.