Hülzweiler Großfeuer im Jahr 1868

Das Großfeuer am Fastnachtsonntag 1868 in Hülzweiler

Bernhard Schmitz


Fastnacht wurde zu allen Zeiten in Hülzweiler froh und festlich begangen. Auch das große Brandunglück konnte in den folgenden Jahren der Freude keinen Abbruch tun. Vor allem in den Sälen und Wirtshäusem wurde am Fastnachtsonntag und Dienstags tüchtig getanzt. Es war eine Nacht der Masken und des Rechts jeden zum Tanz auffordern zu dürfen der im Saal war. Da zumeist sich nur Mädchen und Frauen "verbootzten" (maskierten), so kann man sich leicht vorstellen, dass die Männer sich gerne der Aufforderung zum Tanz unterziehen. Ein Weigerungsfall konnte unter Umständen leicht unangenehme Folgen haben. Nach dem ersten Weltkrieg verschwanden die originellen Masken bald. Es wurden Preismaskenbälle abgehalten, und die Masken wurden aufwendig und die Kostüme teuer. 
Es war Fastnachtsonntag 1868. Auf der alten Kirchturmuhr schlug es eben ll Uhr in die bewegte Nacht hinein. Da ertönte mitten in das bunte Treiben die Sturm- und Feuerglocke vom Kirchturm und erschreckte die Narren in ihrem Treiben oder die Menschen aus ihrem Schlaf. Schon sah man den Roten Hahn in die dunkle Nacht hinein leuchten. Es brannte die "Reih", wie man die Häuser gegenüber der Kirche bis an das Spritzenhaus nannte. Alles, was Beine hatte, kam um zu helfen, selbst die Masken in bunten Narrenkleidern beteiligten sich mit Wassereimem. Bald war die alte Feuerspritze zu Stelle. und der alte Polizeidiener stellte die Reihe zum Nasserholen auf. Die ledernen Eimer der Feuerwehr gingen von Hand zu Hand. Vom Brunnen an der Kirche ab wurde eine lange Kette gebildet. Bald brannten acht Häuser, und es kostete viel Mühe‚ des Feuers Herr zu werden. Der Himmel war blutrot, den Feuerschein konnte man weit sehen.
Da kamen ungerufen die Feuerwehren aus Schwalbach und aus Ensdorf zur Hilfe. Endlich konnte man das Feuer eindämmen. Doch der Schaden war groß. Nicht nur die Häuser waren zum größten Teil abgebrannt, auch das Schulgebäude war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der alte Theobald, der dort wohnte, erzählte später, es habe Jahre gedauert, bis alles wieder aufgebaut war.


 


Huelzweiler Grossfeuer im Jahr 1868

Philipp Mathiey, geb.: 11.3.1868 in Hülzweiler