Die Schulen von Hülzweiler

(Heinz Bernard)

Vor über 260 Jahren gehörte unser Dorf, damals „Holtzweiler“ genannt, zum Erzbistum Trier, politisch aber zu Lothringen. Der Bau der Festung Saarlouis war gerade 60 Jahre alt, das Land war durch die vielen Kriege ausgeblutet und verwüstet, die Armut des Volkes war unbeschreiblich.

Genau in jener Zeit beginnt die Geschichte unserer Schule in Hülzweiler. Aber schon lange vorher gab es Bestrebungen, dass „große Sorgfalt angewendet werden muss, damit die Jugend ... unterrichtet werde.“ (Trierer Provinzialkonzil von 1549). Der Trierer Erzbischof Lothar von Metternich forderte 1622: „ Jede Pfarrei solle ihre Pfarrschule besitzen. Die Schule sei vom Pfarrer oder Lehrer oder Küster zu halten“. 1678, also 30 Jahre nach dem schrecklichen dreißigjährigen Krieg, führte der damalige Kurfürst und Erzbischof von Trier Orsbeck für Kinder vom siebten bis zum elften Labensjahr die Schulpflicht ein.

Es war um jene Zeit, als in Hülzweiler nach dem verheerenden Krieg wieder Leben einkehrte. 1671 sind in den Zinsbüchern des Klosters Fraulautern wieder vier Haushaltungen in Hülzweiler vermerkt. Zehn Jahre später entrichteten sechs Familien ihre Abgaben und 1711 waren es bereits 15 Familien. Laut der Verordnung von 1678  waren alle Einwohner der Kirchengemeinde, ganz gleich ob sie Schulkinder hatten oder nicht, verpflichtet, Schulgeld zu zahlen. Weiterhin waren sie verpflichtet einen „Schulmeister zu halten, ... zum wenigsten für den Winter jemand von den Handwerksleuten, so lesens und schreibens erfahren, des Winters angenommen werden könnten“.

Anfang November, wenn die Feldarbeit erledigt war, wurden von den steuerpflichtigen Einwohnern die Viehhirten, die Schweinehirten, die Schäfer und der Lehrer gewählt. Der Vertrag, der immer nur für einen Winter geschlossen wurde, war zum 23. April im darauf folgenden Jahr kündbar. Die Wahl des Lehrers erfolgte nicht unter dem Gesichtspunkt seines Könnens, sondern nach der Höhe seiner Forderungen.