Die Weihbischöfe Matthias von Eyss und Karl Ernst Schrod Konsekratoren der Kirchen von Hülzweiler

Teil 1

von Otto Wilhelm

In diesem Jahr können wir in Hülzweiler das 100 jährige Bestehen unserer Pfarrkirche feiern. So bietet sich ein geschichtlicher Rückblick auf Personen an, die eine besondere Stellung in der Vergangenheit unserer Kirchengeschichte hatten. Es war der Weihbischof Matthias von Eyss, der im Jahre 1715 die erste Kirche in Hülzweiler zur Pfarrkirche erhob und einen selbständigen Pfarrer einsetzte. Weihbischof Karl Ernst Schrod hingegen, hat im Jahre 1912 die heutige Pfarrkirche konsekriert.

- Zunächst aber zur Person von Weihbischof von Eyss. Johann Matthias von Eyss ist am 23. Juli 1669 als Sohn des kurtrierischen, "Schultheißen" Anton von Eyss in Vallendar geboren. Er besuchte das Gymnasium der Jesuiten in Köln und studierte später an den Universitäten Köln, Koblenz und Löwen und schloss mit dem Doktorgrad des kanonischen Rechtes ab. Nach weiteren Studien in halb Europa kehrte er sprachgewandt in das Bistum Trier zurück, wurde relativ spät 1703 zum Priester geweiht. Schon nach kurzer Zeit wurde er zum Geheimsekretär des Erzbischofs Johann Hugo ernannt. Es folgte eine steile Karriere, denn am 10. März 1710 wurde er als Titularbischof von Rosmen zum Weihbischof in Trier geweiht. Im selben Jahr übertrug ihm der Erzbischof auch das Generalvikariat. Weihbischof von Eyss erwarb sich bald einen ausgezeichneten Ruf als Fachmann in kirchlichen Rechtsstreitigkeiten und trat besonders als Gegner der sogenannten Jansenistenbewegung auf. (Jansenismus = überspitzt falsche Auslegung der Gnadenlehre des Hl. Augustinus.) Trotz Ämterhäufung hatte Weihbischof von Eyss immer Zeit aufgebracht Visitationen und Firmungsreisen zu unternehmen, und die große Anzahl von Kirchen, die durch ihn konsekriert wurden, zeugen von einem Neubeginn in Erzbistum Trier. In dem v. Pfarrer Jo. Hammes verfassten "Nachruhm" wird berichtet, dass Weihbischof von Eyss eine besondere Beziehung zu den Laurentiuspatronen hatte, und dass er im Pfarrhaus St. Laurentius wohnte. Am 25. November 1729 ist Weihbischof von Eyss gestorben, und er wurde zunächst in der St. Laurentiuskirche beigesetzt. Später wurde er in den Domkreuzgang umgebettet. - Ob von Eyss die Kirche in Hülzweiler 1715 persönlich konsekrierte, ist urkundlich nicht belegbar, doch seine Nähe zur Figur des Hl. Laurentius lässt die Möglichkeit durchaus offen. Fest steht jedenfalls, dass die Erhebung zur ersten Pfarrkirche durch einen Bischof mit besonderem Ruf erfolgte

Der erste, selbständige Pfarrer in Hülzweiler war nun Mathias Gilles, der 35 Jahre in Hülzweiler wirkte (1715 - 1750). Sein Nachfolger wurde Administrator Herrmann Behm. Die kleine Kirche war ärmlich ausgestattet, wurde 1725 durch die Äbtissin von Fraulautern Anna Elisabeth von Metzenhausen neu errichtet. Vorsteher des Dorfes war zu dieser Zeit Johann Simon Kieffer. (Majerus)

Nachfolgend wird über Weihbischof Dr. Karl Ernst Schrod berichtet, der unsere heutige Kirche konsekrierte.

Dieser hatte eine besondere Beziehung zu Hülzweiler, da er in jungen Jahren Vikar in unserem Nachbardorf Ensdorf war.

Veröffentlicht im Gemeindeboten Schwalbach: 20.03.2009 : 12/09