Pfarrer Franz Xaver Quirin, 1920 - 1951, vollendet den Innenausbau der Pfarrkirche St. Laurentius Hülzweiler

Teil 6

von Otto Wilhelm

Am 9. Mai 1920 wurde Franz Xaver Quirin Pfarrer in Hülzweiler, geboren am 4.4.1875 in Völklingen wurde er nach seinen Studien am 23. März 1901 in Trier zum Priester geweiht. Er wurde zunächst Kaplan in Bendorf, dann Pfarrer in Braunsfeld-Wadrill und 1920 Pfarrer in Hülzweiler. Sein Vorgänger, Karl Wies, war als Direktor d. Paulinusverlages nach Trier berufen worden. In den Kriegsjahren bis 1918 konnte der Innenausbau der Kirche, der unter Pfarrer Grefrath schon weit fortgeschritten war, nicht weiter fortgeführt werden. Diese Jahre erlaubten keine größeren Aktionen, zumal Pfarrer Grefrath 1916 Hülzweiler verlassen hatte. So stellte sich Pfarrer Quirin bald nach seiner Einführung dieser großen Aufgabe, die neben wirtschaftlichen Herausforderungen, Einfühlungsvermögen und Kunstverstand erforderten. Denn unter Pfarrer Grefrath war die Innenausstattung der Kirche in wunderbarer Weise fast abgeschlossen. (siehe Kirchenführer v. Pf. Otmar Fechler 1999)

Bald nach seiner Ankunft berief Pfarrer Quirin nun die Kunstmaler Gbr. Schaffroth aus Aachen und ließ die herrlichen Deckengemälde in der Kirche schaffen. Es entstanden die überlebensgroßen Fresken im Chorraum, -Abraham opfert seinen Sohn Isaak- Die Verklärung Christi - Die Gesetzgebung auf dem Berg Sinai-Elias fährt im feurigen Wagen in den Himmel- und David mit der Harfe-. Die Deckengemälde waren der Gesamtheit der Innenausstattung hervorragend angepasst und die kunstvolle Krönung des Kirchenbaues. Im Jahre 1929 wurde die alte Orgel aus dem Jahre 1867 durch eine neue ersetzt, denn Pfarrer Quirin war ein eifriger Förderer der Kirchenmusik und des Chores. So kann mit großer Überzeugung gesagt werden, dass Pfarrer Quirin sich würdig in die Reihe der Personen einfügt, die sich große Verdienste für den Bau der heutigen Pfarrkirche erworben haben. - Um so schmerzlicher war es für ihn, dass diese herrlichen Kunstwerke dem letzten Krieg zum Opfer fielen, die Deckengemälde wurden vollständig zerstört, und auch die Orgel wurde schwer beschädigt. Pfarrer Quirin begann sofort nach dem Krieg mit dem Wiederaufbau der Kirche und ließ zunächst ein Notdach errichten. Es vergingen Jahre bis die Kirche mit einem neuen Dachwerk ausgestattet wurde. Seine Pläne eine neue Innenausstattung vorzunehmen, konnte Pfarrer Quirin nicht mehr verwirklichen. -Am 23. März 1951 ist am gleichen Tag und zur selben Stunde seine Priesterweihe vor fünfzig Jahren, während des Karfreitagsgottesdienstes auf den "Stufen des Altares", seiner Kirche an einen Herzschlag verstorben. -Pfarrer Quirin war in Hülzweiler hochgeachtet und verehrt, ein Vorbild an Pflichterfüllung und ein Hort im Glauben in den Drangsalen der unseligen NS-Zeit in Hülzweiler, denen er ausgesetzt war. Er wirkte 31 Jahre in unserem Ort und wird unvergessen bleiben, als ein Seelsorger der wie kein anderer seine Spuren hinterlassen hat.

PS. Im nächsten Beitrag über die Personen des Kirchenanbaues wird über den Architekten Dombaumeister Prof. Becker, Mainz berichtet.

Veröffentlicht im Gemeindeboten Schwalbach: 26.06.2009 : 26/09