Kreuz zur Erinnerung an die Lagerung der Russen in der Schinderecke
Fraulauterner Straße vor dem Sandberg
Flur 9, Parz. Nr. 325/16

  • Auch Kreuz am Sandberg

    Aus dem Pfarrboten:
    Das Wegekreuz am Sandberg , am Ende der Fraulauternerstraße‚ am Sandberg, steht ein altes schlichtes Holzkreuz. Die Nordseite des Kreuzes ist mit Blech geschützt und gegen Regen ist ein Holzdach aufgesetzt. Die Vorderseite mit dem "Corpus Christi" zeigt in Richtung des nahen Ensdorfer Waldes. Holzkreuze dieser Art sind in unserer Heimat nach 1815 an vielen Orten errichtet worden. Nach den schweren Zei ten der französischen Revolution und der Befreiungskriege wurden sie oft an Punkten, die eine besondere Geschichte hatten, aufgestellt. Über den genauen Ursprung und die Gründe zur Errichtung unseres Kreuzes am Sandberg wissen wir nur, was uns die mündliche Überlieferung berichtet. Man erzählt von einem Bauern, der dort vom Blitz erschlagen wurde und dem seine Kinder ein Kreuz errichteten. Eine andere Version spricht ebenfalls von einem erschlagenen Bauern, der aber nicht vom Blitz getroffen, sondern von russischen Soldaten erschlagen wurde. Es soll dies zur Zeit der Befreiungskriege passiert sein, als die Heere der verbündeten Preußen und Russen nach Frankreich marschierten, im Jahre 1815. Als das Hauptheer weiter nach Frankreich zog, blieb vor der nur schwach besetzten Festung Saarlouis eine kleine Belagerungstruppe zurück. Unter dieser befand sich auch eine Schwadron schwarzer Husaren des russichen Heeres. Die Anwesenheit dieser russischen Truppe ist historisch verbürgt. Sie lieferte sich bei Lisdorf mit den französischen Besatzungstruppen ein kleines Gefecht, bei dem es zwei Tote und zwanzig Verwundete gab. Ihr Lager hatte diese russische Schwadron im Wald zwischen Hülzweiler und Ensdorf aufgeschlagen. Das rauhe und wilde Gebaren dieser russischen Soldaten versetzte die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Nach zeitgenössigen Berichten sollen diese Krieger vor Gewalttaten sich nicht gescheut haben. So soll ein Bauer von Hülzweiler an der Stelle, wo unser Holzkreuz steht, durch die Russen zu Tode gekommen sein. Im Ge denken an diese Zeit wurde im Volksmund der Ensdorfer Wald auch der "Russenwald" genannt, und die Furcht nachts allein durch diesen Wald zu gehen, hielt sich bis in unsere letzten Jahrzehnte. Heimatschriftsteller haben die Geschichte des "Russen waldes" öfters beschrieben, so der Hülzweiler Lehrer Claus Schmauch und der Schriftsteller K. Limbach. Aus der jüngeren Zeit kennen wir eine schöne Erzählung des Elmer Malers Paul Rihm. Das Kreuz wurde nach dem 2. Weltkrieg von Peter Braun (Kassenbraun) erneuert. Unsere Wegekreuze sind sicher alle aus einem besonderen Anlass erstellt worden, aus Dankbarkeit, als Bitte oder zur Erinnerung an ein besonderes Ereignis. Auch das Holzkreuz am Sandberg ist ein Zeugnis unserer Vergangen heit. - Nach zeitgenössigen Berichten sollen diese Krieger vor Gewalttaten sich nicht gescheut haben. So soll ein Bauer von Hülzweiler an der Stelle, wo unser Holzkreuz steht, durch die Russen zu Tode gekommen sein. Im Ge- denken an diese Zeit wurde im -Volksmund— der Ensdorfer Wald auch der "Russenwald" genannt, und die Furcht nachts allein durch diesen Wald, hielt sich bis in un- sere letzten Jahrzehnte. Heimatschriftsteller haben die Geschichte des "Russenwaldes" öfters beschrieben, so der Hülzweiler Lehrer Claus Schmauch und der Schriftsteller K. Limbach. Aus der jüngeren Zeit kennen wir eine schöne Erzählung des Elmer Malers Paul Rihm. Das Kreuz wurde nach dem 2. Weltkrieg von Peter Braun (Kassenbraun) erneuert. Unsere Negekreuze sind sicher alle aus einem besonderen Anlaß erstellt worden, aus Dankbarkeit, als Bitte oder zur Erinnerung an ein besonderes Ereignis. Auch das Holzkreuz am Sandberg ist ein Zeugnis unserer Vergangenheit.

Aus dem Archiv von Rainer Stürmer:
Zusammenfassung von Herr Braun, um 1990 im Auftrag der Gemeinde unter Bürgermeister Georg Fleck, erstellt.