Laurentiuskapelle von Hülzweiler
(Heinz Bernard)

Die Kapelle ist zweifelsfrei das älteste Gebäude in Hülzweiler. Wann sie erbaut wurde, lässt sich mit Sicherheit nicht sagen. Der Heimatforscher R. Hirnsberger schreibt in einem Artikel in der S.Z. vom August 1985 über eine Urkunde vom 23. Juni 1362, in der auch unsere Kapelle erwähnt sein soll.

1445 überwies der Herr von Ruhlingen, Siebenborn und Dagstuhl, der auch Herr über Hülzweiler war,  das „nicht geringe Einkommen“, das aus Naturalien und Geld bestand, das bei den Bittfahrten zur Kapelle zusammenkam, der „Lorenzen Bruderschaft“ in Hülzweiler, die aus 17 Mitgliedern bestand.

Aus dem Jahre 1471 wissen wir, dass die Patres des Klosters Wadgassen das Recht hatten, in der Kapelle der „drei Jungfrauen“ Messen zu lesen.

Im Jahre 1510 wird in einer Auflistung der freien Kapellen und halbselbständigen Kirchen auch unsere Kapelle erwähnt.

Im Weistum aus dem Jahre 1513 wird neben unserer Pfarrkirche auch die Kapelle nebst „Born“ benamt, und dass an „Laurentzentag“ eine Bittfahrt dorthin gehalten wird und an dem Tag „Markt und Kirf“ stattfindet.

Am 27.10.1618 stellt der Bischof von Trier in seinem Visitationsbericht fest: „In Heltzwella besteht eine freie Kapelle, die den hll. drei Jungfrauen Maria Magdalena, Maria Jakobe und Maria Salome geweiht ist. Man weiß aber nicht, wer sie gebaut und dotiert hat. Sie wird der Abtei Fraulautern überwiesen.“ Im 30-jährigen Krieg ist sie, wie der gesamte Ort, völlig zerstört worden.

1677 hören wir dann wieder von der Kapelle, die 1768 neu aufgebaut wurde. Immer wieder wurde sie renoviert, so in den Jahren 1825, 1844, vor dem 1. und nach dem 2. Weltkrieg, zuletzt 1985.

Unsere Kapelle ist 6,50 m lang, 4,60 m breit und 5 m hoch. Sie ist schlicht und einfach, kein reich verzierter Altar und keine Malereien lenken den Besucher ab von seinem Gebet. An den Seitenwänden stehen Figuren vom hl. Laurentius, vom hl. Wendalinus und von hl. Josef. An der rechten Seitenwand ist das Prunkstück der Kapelle, das Relief von den „Drei Mareien“ angebracht. Es ist aus Holz geschnitzt, 82 cm breit, 75 cm hoch und bunt ausgemalt. Wo es herstammt und wie alt es ist, kann keiner mit Bestimmtheit  sagen. Es wird behauptet, dass die drei Mareien ihren Ursprung in den keltischen Muttergottheiten, den „tres matres“ hätten.

Schon vor dem 1. Weltkrieg hing in der Kapelle ein Missionskreuz ohne Jahreszahl. Es wird vermutet, dass es das Kreuz der ersten Mission 1867 in Hülzweiler war. 1916 wurde das neu renovierte Kreuz auf einem Steinsockel, der von dem einheimischen Bildhauer C. M. Goebel geschaffen wurde, an der Westfront der Kapelle aufgestellt. Der Sockel trägt die Inschrift: „ Errichtet zur Ehre Gottes im Kriegsjahr 1916“. Im Jahre 1985 wurde die gesamte Kapelle nebst Kreuz erneuert.   

 

Bilder der Neueinweihung nach Renovierung der Laurentiuskapelle Hülzweiler am 16.09.2012