Kulturdenkmäler, als schützenswerte Objekte in Hülzweiler

von Otto Wilhelm

Wenn man durch unser Dorf geht, Wald und Felder durchquert, stößt man zwangsläufig auf Objekte, die uns auf die Vergangenheit hinweisen. Viele gehen achtlos vorüber, andere fragen sich, was ist das für ein Stein ,ein Kreuz, Brunnen oder Quelle? Manches das einst im dörflichen Leben eine Rolle spielte ist heute unbekannt, sogar vergessen. Die alten Wertvorstellungen sind ins Wanken geraten, doch in manchen Orten sind die Zeugnisse früherer Dorfidylle erhalten worden und als Kulturdenkmäler ausgewiesen.

Bei der Erfassung und Beschreibung solcher Objekte soll man bedenken, dass es sich nicht immer um herausragende "Denkmäler" handeln muss. Es lohnt sich aber diese Zeugnisse alter Volkskunst zu erhalten. Es sind oft nur bescheidene Dinge die wir finden, doch im Hinblick auf die kulturhistorische Vergangenheit haben alle die gleiche Bedeutung. Oft ist es nicht möglich die Beweggründe ihrer Stifter zu erkennen, die z. Bsp. zur Errichtung eines Kreuzes oder eines Bildstöckels führten. Man kann sie nur in der christlich geprägten Tradition unserer Region vermuten.

Auch in Hülzweiler gibt es noch eine Reihe schützenswerter Objekte, die man durchaus als Kulturgüter besonderer Art nennen darf. Es ist selbstverständlich, dass die 100-jährige Pfarrkirche und die uralte Laurentiuskapelle an erster Stelle genannt werden müssen, doch es gibt noch eine Reihe von Dingen, die wir als Kulturgüter der Vergangenheit ansehen, schützen und erhalten sollen.

In einer Werksvorlage habe ich alle aufgefundenen Objekte kartographisch erfasst und in Farbfotos aufgenommen und beschrieben, den letzten Stand ermittelt.

Auflistung aller (noch) vorhandenen Kulturdenkmäler in Hülzweiler.

Im Ort:
• Pfarrkirche und Laurentiuskapelle
• Brunnenanlage an der Grieß
• Brunnen im Hof des DRK-Gästehauses

Wegekreuze im Ort:
• Mutdan-Kreuz
• Kreuz an "Puhles Berg"
• Kreuz in der frühere Mühlenstraße (heute Dürerstrasse)
• Kreuz im Hof des DRK-Gästehauses
• Kreuz an der Kreissparkasse
• Kreuz am Haus G. Michel

Hausheilige:
• Fassade Haus Alfons Schneider
• Rainer Stürmer

Mühlstein
• in der Stützmauer 1. Mühle

Kreuze in der Feldflur:
• Das neue Ährenkreuz
• Kreuz am Weg zur Freilichtbühne
• Kreuz am Sandberg
• Kreuz i.d.Nauwies
• Kreuz auf Hoh Mark
• Kreuz am Lauterborn
• Kreuz am Franzenwald
• Kreuz am Haus G. Michel
• Kreuzanlage im Hof des DRK-Gästehauses
• Kriegerdenkmal

Mariengrotten:
• am Saumpfad nach Ensdorf
• am Weg zur Freilichtbühne

Kapellen:
• Laurentiuskapelle mit dem Bild der Drei Marien,
• Schönstadtkapelle im Kapellerwald

Im Wald:
• Vier große Wassereinzugsstollen von 1909 Alte Quelle auf Peterborn Aufgeschüttete Deichelsbrücke

Vier große Schutzhütten, z. T. mit Laufbrunnen und Tretanlage, Freilichtbühne mit Waldsee.

Wasserbassin nahe Schützenberg v. 1912
• Rodenackerbrunnen mit Zulaufbohrung im Rodenacker
• Hostenborn

Dreiundvierzig alte Grenzsteine, die nördlich und östlich um die Gemarkung im Wald stehen.

Herausragende Denkmäler sind natürlich die Pfarrkirche und die Laurentiuskapelle. Ebenfalls haben die noch erhaltenen Wegekreuze im Ort eine besondere Funktion. Sie sind die letzten Zeugnisse des alten Hülzweiler. Leider sind die beiden schönsten Kreuzanlagen innerhalb des Dorfes, das Bascour-Kreuz und das Schwinn-Kreuz nicht mehr vorhanden, jedoch in Fotos erhalten.

Eine herausragende Stellung haben auch die alten Grenzzeichen um den Ort. Sie haben nicht nur die Grenzen des Dorfes markiert, sie waren auch gleichzeitig Zeichen der Landesgrenze (Lothringen) und später bildeten sie die neue Reichsgrenze. Alle tragen besondere Signaturen, die Wolfsangel des Grafen von Saarbrücken, das lothr. Doppelkreuz oder die bourbonische Lilie der Könige von Frankreich.

Die traditionelle Heimatforschung schildert die Denkmäler vornehmlich unter kulturhistorischen Aspekten und sie werden fast nur noch durch die mündliche Überlieferung beschrieben, der sogenannten "Oral Historie". So schreibt man heute nicht mehr von der Geschichte "von unten" sondern von der Geschichte "von Innen". Darum wollen wir das Alte bewahren und versuchen es der späteren Generation zu überliefern.

Veröffentlicht im Gemeindeboten Schwalbach: 20.11.2009 : 47/09