Älteste Karte unserer Heimat

(von Heinz Bernard)

um 1700

Sie zeigt einen Ausschnitt der Umgebung der Festung Saarlouis mit so viel detaillierten Angaben, dass sie mich zur Annnahme führen, dass diese Karte kurz nach dem Festungsbau angefertigt wurde. So z. Bsp. die Angaben über die Lager verschiedener Armeeabteilungen wie „Houssar, Postes 44 ½, Piquert, Bourg Dauphin“. Aus verschiedenen dieser Lager entstanden dann die Orte „Picard“, das mit dem Festungsbau 1680 entstand, „Bourg Dauphin“ = Lager des Thronfolgers, im Volksmund „Bedofingen“, heute Neuforweiler, das im Jahre 1794 gegründet wurde, u.a. auch durch Flüchtlinge aus der frz. Festung Mont-Royal, einer ehemaligen Festung von Traben – Trarbach, die im Zuge des Friedens von Iswijck 1697 geschleift wurde. Auch die alte Bezeichnung „Loutre“ für Fraulautern deutet auf die frühe Anfertigung dieser Karte hin, zumal 1695 zur Pfarrei Kirchhofen, das ja gemeinsam mit dem Ortsteil „Lautern“ um das Kloster herum, den Ort Fraulautern bildete, links der Saar Niederlimberg, St. Barbara, Picard und Beuaumarais auch der kleine Weiler „Fours le Chaux“ = Kalkofen unterhalb von Felsberg gehörte. Auf dieser Karte ist der Grenzverlauf zwischen der Grafschaft Saarbrücken und dem Herzogtum Lothringen, wie er im Vertrag von 1581 (siehe Seite 3) vereinbart wurde, der die Trennung der beiden Ortschaften Schwalbach und Griesborn besiegelte, deutlich zu erkennen. Von dieser ist sowohl die Zeit der Herstellung als auch der Kartograf unbekannt. Deshalb möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass die Zeitangabe der Anfertigung dieser Karte nicht amtlich ist. Die Fotokopie der nächsten Karte stellt einen Ausschnitt aus der ersten Karte dar, der unmittelbar unser Dorf betrifft. „Hiltzweiller“, so war die Schreibweise unseres Ortsnamens zur damaligen Zeit, ist gekennzeichnet mit einer Kirchenruine, unserer Kapelle „St. Laurent“ im Osten und der Mühle im Westen. Es war zu jener Zeit ein „Weiler“, also eine Ansammlung von verstreut liegenden Gehöften. Unser Dorf war nach dem 30 jährigen Krieg völlig zerstört und unbewohnt, wie man aus einer Eintragung in den Zinsbüchern des Kloster Fraulautern von 1656 nachlesen kann: „Hültzweiler ist jetzt so unbewohnt wegen Kriegsläuffd…“ Von den aus verschiedenen Tabellionsakten bekannten Familien während des 30 jährigen Krieges – Groß, Beckerhans, Linden (Linn), Naumann, Kieffer alias Küfer, Kister und Küster, Lehnmeyer, haben nur zwei überlebt, die zu den ersten Bewohnern nach dem Krieg zählen. Die gleichen Zinsbücher verzeichnen 1671 schon wieder 4 Haushaltungen am Ort.

  1. Adam Kisters Erben
  2. Altmeyers Erben, die Nachkommen des alten Meyers. Es könnte sich hier um die Kinder des „Alt Meyers“ Augustin handeln.
  3. Heinrichs
  4. Hanß Huppert, der im Jahre 1696 als Meier von Hülzweiler genannt wird.

Die Fotokopie einer ersten Karte stellt einen Ausschnitt aus einer Karte unbekannter Herkunft dar, Zeit und Kartograf sind unbekannt. „Hiltzweiller“, so war die Schreibweise unseres Ortsnamens zur da-maligen Zeit, ist gekennzeichnet mit einer Kirchenruine, unserer Kapelle „St. Laurent“ im Osten und der Mühle im Westen. Es war zu jener Zeit ein „Weiler“, also eine Ansammlung von verstreut liegenden Gehöften:

Karte von Hülzweiler um 1700