Die Wanderschule
(Heinz Bernard)
Nur ganz wenige Pfarreien besaßen zu jener Zeit ein eigenes Schulhaus. Deshalb war der Lehrer gezwungen, mit den ihm anvertrauten Kindern, täglich von Haus zu Haus zu wandern. Dies waren kleine, armselige Häuschen, mit festgestampften Lehmfußböden und sehr kleinen Fenstern. Da nur ein Raum beheizt werden konnten, die Küche, fanden sich die Bewohner, die Kinder und der Lehrer in diesem Raum zusammen. Während die Hausbewohner ihrer gewohnten Arbeit nachgingen, bemühte sich der Lehrer, den Kindern das Lesen beizubringen. Da die meisten Eltern nicht in der Lage waren, das Schulgeld zu bezahlen, zogen sie es vor, den Lehrer pro Kind einen Tag zu beköstigen oder Fuhrdienste für ihn zu leisten. So saß der Lehrer jeden Tag an einem anderen Tisch.
Diese Form der Wanderschule scheint von so nebensächlicher Bedeutung gewesen zu sein, dass man bis zum Jahre 1739 keine Erwähnung in der Pfarrchronik findet. Von diesem Zeitpunkt an scheint die Schule in „Höltzweiler“ zu einer festen Institution geworden zu sein. Von nun an findet man immer wieder und immer mehr Angaben zu Lehrern und zur Schule.
Im Jahre 1739 finden wir dann zum ersten Male die amtliche Erwähnung einer Schule in „Höltzweiler“.
Dieser offizielle Beweis ist im Visitationsbericht aus dem Jahre 1739 zu finden. Diese Berichte wurden jeweils verfasst, wenn der Bischof zur Firmung in die Pfarrei kam. (Erzbischöfliche Archiv zu Trier).
In diesem Bericht von 1739 heißt es:
„Schulgebäude sind vorhanden, aber die Jugend ist faul und nachlässig im Besuch des Katechismus.“